Foto von: Rami Bahaeldin
Im Jemen herrscht seit einigen Jahren Bürgerkrieg. Viele Menschen leiden Hunger. Daher ist die dringlichste Aufgabe die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln und Medikamenten zu verbessern. Viele Hilfsorganisationen leisten dabei einen unschätzbaren Dienst.
Langfristig ist es aus unserer Sicht auch von Bedeutung die Infrastruktur zu erhalten bzw. wieder aufzubauen. Dazu zählt unter anderem auch die Stromversorgung. Diese war schon vor dem Krieg im Jemen sehr instabil und nicht flächendeckend. In den versorgten Gebieten gab es täglich meist mehrere längere Unterbrechungen der Stromversorgung. Dafür war der Strom mit damals etwa 4ct/kWh vergleichsweise günstig.
Während des Krieges ist der Anteil der versorgten Gebiete durch Beschädigung des Versorgungsnetzes noch geringer geworden. Der Strompreis ist zudem im Nordjemen auf etwa 28ct/kWh gestiegen. Das entspricht in etwa dem Preis in Deutschland bei einem pro Kopf Einkommen von nur 944$/Jahr (Quelle: Auswärtiges Amt 2018). Die angeschlossenen Haushalte haben außerdem nur einige Stunden pro Tag sehr unregelmäßig Strom. Oft kommt der Strom aus klimaschädlichen Dieselgeneratoren.
Der positive Effekt ist, dass die Menschen im Jemen die Solarenergie für sich entdeckt haben. Im Vergleich zu Deutschland kann dort die Sonnenenergie viel wirkungsvoller genutzt werden, da die Einstrahlung sowohl höher als auch ganzjährig etwa gleichbleibend ist. Microanlagen mit einem PV-Modul, einem Laderegler und Batterie sind recht verbreitet. Die nötigen Komponenten gibt es mittlerweile auf den Märkten.
Wie kann SIT im Jemen unterstützen?
Wir sehen die Möglichkeit durch den Ausbau der Solarenergie die Energieversorgung des Jemen langfristig neu zu gestalten. Wir wollen stabile Inselnetze für Dörfer imitieren, welche die Energie entweder zentral oder über vernetzte Minianlagen erzeugen und verteilen. Die SIT möchte Innovationen und grüne Lösungen in das vom Bürgerkrieg zerstörte Land bringen.
Dabei ist vor allem auch die Dorfgemeinschaft gefordert. Die Anlagen sollen weitestgehend von den Dorfbewohnern aufgebaut, betrieben und gewartet werden. Über den Strompreis, welcher deutlich geringer als der des öffentlichen Netzes ist, wird die Anlage finanziert bzw. können neue Anlagen in weiteren Dörfern gebaut werden. Durch den großen Eigenanteil soll eine hohe Identifikation mit der Anlage erreicht und damit die Wertschätzung dieser gesteigert werden. Und nicht zuletzt soll gezeigt werden, dass die Menschen vor Ort selbst etwas verändern können und damit den Weg für weitere Innovationen ebnen.
Auskünfte zum Projekt und Anfragen zur Mitarbeit erhalten Sie unter: solar@sitggmbh.de
Spenden für das Projekt an:
SIT gGmbH, Stichwort „Solar-Jemen“
Evangelische Bank Kassel
DE85 5206 0410 0005 0137 63
Foto von: Jens Altmann